Amerikanische Campingplätze

Heute geht es mal ausschließlich um Campingplätze und wie wir sie erleben. Das werden ganz subjektive Gedanken sein, die ihr keinesfalls als „so ist das dort“ nehmen dürft. Aber es gibt schon wiederkehrende Muster. Wir sind zwar erst kurz im Lande, aber die Plätze und das Leben darauf ist definitiv ganz anders als in Europa. Wir haben bis jetzt auf Good Sam-empfohlenen und KOA-Plätzen gewohnt, wobei die letzteren uns von der Qualität der amenities am besten gefielen.

Beim Buchen oder Reservieren der Plätze, was am einfachsten telefonisch erledigt wird, werden wir als erstes nach der Größe des Wagens gefragt. Unser winziger Van ist nur knapp 20 feet lang und steht dann immer etwas verloren auf den pitches herum, die uns zugewiesen werden. Deshalb bekommen wir auch immer back-in Plätze, in die wir rückwärts einparken müssen. Am Ende des Platzes sind dann die Anschlüsse, Wasser und Strom ist die Minimalausstattung, manchmal könnten wir auch einen Fernseher an das Kabel anschließen, wenn wir denn einen hätten.

Häufiger gibt es die pull-through Plätze mit full hook-up. Da stehen dann die RV, die recreation vehicles. Die gibt es in unterschiedlichen Größen, von groß über größer bis hin zu riesig groß. Die fährt man auf der einen Seite auf den Platz, lässt das Teil dann für den Urlaub stehen, koppelt den mitgeführten Wagen ab, mit dem man dann zum Einkaufen oder zum Essen oder zu Ausflügen fährt. Diese PKW haben die Größe von unseren oberen Mittelklassewagen. Die RV werden zusätzlich an das Abwassersystem angeschlossen.   Es gibt hier auch Wohnwagen, die allerdings meistens auch eine erstaunliche Größe erreichen. Die werden von den hier gern gefahrenen pick-ups gezogen, der Auflieger wird dann auf die Ladefläche heruntergelassen und angekoppelt. Als wir das das erste Mal gesehen haben, konnten wir uns nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Funktionierte aber gut und schnell, schwuppdiwupp waren die Menschen abgefahren, gute Frühstücksunterhaltung. Falls der Anhänger „klein“ genug ist, um an die Anhängerkupplung gehängt zu werden, passt hinten auf die Ladefläche des Pickups auch noch ein golf caddy, hier golf cart, mit dem man sich dann auf dem Campingplatz fortbewegen kann. Meistens gibt es auf den Campingplätzen auch noch eine Anzahl von log cabins, kleinen Holzhütten, in denen man für den Wochenendausflug übernachten kann.

Alle pitches sind standardmäßig mit Feuerstellen und einer festen Kombination aus Picknicktisch und Bänken ausgestattet. Und standardmäßig wird als allererstes die Feuerstelle mit Holzscheiten, die man mitbringen oder vor Ort kaufen kann, gefüllt und angezündet. Holz im Wald aufzusammeln ist verboten. Was uns irritiert ist, dass es üblich ist, auch im Wald ein Feuer zu entzünden, es dann den ganzen Tag brennen zu lassen und über Nacht unbeaufsichtigt weiter brennen oder glimmen zu lassen. Kein Wunder, dass es in Amerika immer mal wieder „aus Unachtsamkeit“ zu Waldbränden kommt. Auch standardmäßig wird der Tisch mit einer Tischdecke bedeckt und mit Essen und Getränken und einem Tischgrill vollgestellt, wenn nicht der ganz große Grill aufgestellt wird. Während wir den Herd im Campervan zum Essen zubereiten nutzen und auch innen am Tisch essen, findet das Leben der Amerikaner, zumindest am Wochenende, draußen statt. Unter der Markise, die ebenfalls gleich nach Ankunft ausgefahren und dann meistens mit Lichterketten, Lampions oder Lichterschlangen geschmückt wird, werden die bequemen, faltbaren Campingstühle, die wir auch an Bord haben, aufgestellt. Wenn sie nicht am Wagen stehen, gruppieren sie sich um die Feuerstelle herum.

Die Bathhouses, fast ausschließlich von uns genutzt, da eigentlich alle anderen Camper alle facilities an Bord haben und es dort durch die stets laufende Klimaanlage auch immer perfekt temperiert ist, können leider mit Sauberkeit und Ausstattung nicht mit denen mithalten, die wir bisher in Großbritannien genutzt haben. Es geht und es lässt sich aushalten, aber wir wundern uns nicht mehr darüber, dass die Amerikaner in den Gesprächen mit uns immer die Sauberkeit, die sie in Deutschland erlebt haben, hervorheben.

Manchmal werden Teile des Mülls recycelt, Blechdosen und Plastik, erstaunlicherweise nicht Papier. Die zugeknoteten Müllbeutel werden am Weg vor dem pitch abgelegt und im Laufe des Tages eingesammelt.

Wohnwagenaufleger auf Pick-up
RV, ungewöhlich farbig, mit angehängtem PKW, leider etwas verschwommen, da zu flott unterwegs
typisches RV in typischer Größe, der angehängte PKW ist noch nicht zu sehen, kommt erst um die Kurve
zusätzlicher outdoor-Wohnbereich unter der Markise, mit Teppich
wir allein unter Bäumen, ist absolute Nebensaison, sonst stände alles dicht an dicht
Picknickkombi mit Feuerstelle, diese besteht sonst auch gern aus einem eisernen Feuerring
Wir wollten auch mal: mit Fundholz und Kiefernzapfen
einfache log cabin

  

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