Schön war‘s wieder!

Da wir schon vor langer Zeit einen privaten Termin abgemacht hatten, müssen wir leider (gefühlt viiieeel zu früh) schon wieder gen Süden aufbrechen. Insgesamt ist der Campingplatz sehr leer geworden, die Deutschen reisen ab.

Hier in der Mitte des Platzes sieht es noch gefüllt aus, ist es aber nicht.

Ab dem Wochenende wird es aber sicherlich noch einmal brummen, denn wie schon in einem vorherigen Beitrag erwähnt, beginnen die einwöchigen Herbstferien der Dänen. Und der Campingplatz lockt mit einem speziellen Halloween-Angebot: freier Eintritt ins Badeland und viele Halloween-Aktivitäten für Kinder. Der Platz wurde schon mal anlassgemäß geschmückt:

Den gesamten Hauptweg bis zur Düne hin zieren Kürbisse.
Die Betreiber müssen ein ganzes Kürbis-Feld aufgekauft haben!

Wir haben uns gut entspannt. Und warum es hier so entspannend ist, kann man in folgendem kurzen Film sehen:

Ein Besuch bei Ingo und das 52-Teile-Puzzle

Einige Regenpausen nutzen wir, um eine kleine Tour nach Ringkøbing zu machen. Charity shopping macht hier Spaß, da es etliche kleine Läden, aber auch ein recht großes „Kaufhaus“ gibt. Und wenn man dann auch noch Glück hat, macht es doppelt so viel Spaß: ungetragene Stiefeletten der dänischen Designmarke Merete Fonnesberg, made in Italy für umgerechnet 16€ in passender Größe!

Wesentlich mehr Geld geben wir bei Ingo aus, so heißt eine der vielen Tankstellen hier. Wir haben sie wegen des Names ausgesucht, die Preise sind hier an jeder Tankstelle gleich. Ohne Anhänger würden wir locker mit einer Tankfüllung hierher und wieder zurück kommen. Aber das Wohnwagenziehen verbraucht doch einiges an Diesel, gut 1,3 Tonnen Gewicht zieht man nicht eben mal nebenbei über die Straße. Bei Aldi nebenan kaufen wir noch ein bisschen Nachschub an eingelegten Fischwaren, Brot und Milch ein.

Und wer spricht hier eigentlich die ganze Zeit von herbstlichem Regenwetter??

Zurück auf dem Platz wird es dann auch bald Zeit, mit dem Kochen bzw. den Vorbereitungen dazu zu beginnen. Der Platz ist beengt, die Utensilien beschränkt. Dann wird eben in Etappen angeschmort und am Ende alles zusammen gerührt.

Alle vorhandenen Töpfe und Pfannen sind gleichzeitig in Gebrauch.
Kartoffeln mit in Knoblauch gedünsteten Endivien und Pinienkernen

Da wir auch nur einmal am Tag abwaschen, ist es diesmal besonders viel, es sind 52 Teile. Und es befinden sich immer noch weitere Dinge in den Küchenschränken, der Wohnwagen ist hier ein reines Raumwunder. Das Puzzle besteht darin, nach dem Abwasch alles wieder in die blaue Schüssel (im Bild) und in den roten Korb (nicht im Bild) zu verstauen.

Wir sind raumgreifend.

Let’s talk about the weather 2

Da wollte sich das Wetter wohl nichts nachsagen lassen. Sah es mittags noch so aus dem Schlafzimmerfenster aus …

… blieb es kurz darauf einfach trocken. Und es blieb trocken. Wir konnten noch einmal einen Strandspaziergang machen und entdeckten die erstaunlichsten Dinge:

eine Vogeltränke für Mini-Vögelchen,
ein schlecht gelaunter Stein, zu viel Schaum geschluckt,
noch eine Handvoll potenzieller Geräusche für die nächste Musikaufnahme,
ein Angler ohne Glück,
und das Highlight zum Schluss: ein Stück versteinerter Mini-Giraffe!

… um dann nachts doch noch mal zuzuschlagen!

Der tagsüber kaum vorhandene Wind wuchs sich nachts zu veritablen Sturmböen aus. Die Angriffe auf das Vorzelt waren so stark, dass an Schlaf nicht zu denken war. Der Wohnwagen ruckelte und wackelte. Die Zeltplanen schlugen, aber am lautesten knatterten die Schürzen am Eingang. Kay stand gegen halb eins noch mal auf, um im Stockdunklen alle Leinen nochmals zu sichern und die Schürzen festzustecken. So wurde es etwas leiser im Wagen, aber nicht weniger schaukelig. Irgendwann schliefen wir doch noch ein.

Am nächsten Morgen galt der Blick als erstes dem Zelt – steht noch!

Let’s talk about the weather.

Bevor wir Richtung Dänemark losfuhren, sagte uns die Wettervorhersage für alle Tage Regen voraus. Doch an den ersten beiden Tagen hatten wir überwiegend Sonnenschein (es regnete nur nachts). Wunderbare Voraussetzungen für lange Spaziergänge am Strand.

hinten im Dunst die Windräder von Hvide Sande
Sehr viele und große Schulpe von Tintenfischen sind hier angeschwemmt. Ist das normal im Herbst oder ein Zeichen von Klimaveränderung? Angeschwemmt werden sie nur, wenn das Tier vorher verendet ist.
meine Spuren im Sand, die ich gerade noch fand
blauerer Himmel im Oktober als Anfang Juli
Kay hat Geräusch-Materialien gesammelt.

Danach gab es zum Kaffee leckere kanelsnegler! Der Campingplatz hat eine kleine Bäckerei!

Ab dem dritten Tag übernahm dann doch der Regen. Gut, dass es im Wagen trocken und gemütlich ist. Auch warm, denn die Heizung funktioniert, der letzte Punkt, den wir bisher noch nicht ausprobiert haben. Wir sind ja noch im Ausprobiermodus mit dem Wohnwagen. In einem dreiviertel Jahr geht es wieder los mit einer monatelangen Tour, dann ist das nächste Sabbatjahr angespart.

Bis dahin ist noch Zeit, die Platzverhältnisse vor dem Aufbau von Wagen und Zelt richtig zu studieren und einzuschätzen. Wir wollten gern Abstand zu eventuellen Nachbarn haben (das ist uns geglückt). Deshalb steht das Vorzelt nicht exakt dort, wo die Vormieter standen (den Abdruck kann man gut sehen). Dort ist der Boden sehr verdichtet. Auf dem Foto ist der Abdruck nun in der Pfütze verschwunden und wir haben etwas Landunter im Vorzelt (aber Gummistiefel dabei).

Aber wir müssen ja auch nicht raus ins Nasse, außer dann und wann mal, um den leeren Trinkwassertank wieder zu befüllen bzw. die vollen Abwassertanks wieder zu entleeren. Ansonsten haben wir uns genügend zum Lesen, Schreiben und Spielen eingepackt, Musikinstrumente sind an Bord, außerdem ausreichend Essen und Trinken, was will am mehr?

… und zum dritten!

Wir sind wieder in Hvide Sande/ DK, nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr. Es ist einfach so schön hier in den Dünen und am Meer.

Diesmal haben wir aber kein Sommerhaus gebucht, sondern unser rollendes Zuhause hierher gezogen. Der Campingplatz von DanCamps ist absolut zu empfehlen. Wir stehen ganz dicht am Meer, nur getrennt von der hohen Dünenkette.

Blick von den Dünen auf den Platz

Wir rangierten den Wohnwagen auf unseren Platz, bauten das Vorzelt auf, richteten uns ein und waren glücklich mit Lage, Ausblick und Wetter.

Blick aus dem Wohnzimmer

Nach dem Essen verglich ich den papiernen Lageplan mit dem aktuellen Blick aus dem Fenster und wunderte mich darüber, dass die Betreiber auf dem Plan eine Standplatzreihe zu wenig eingezeichnet hatten. Wir waren wirklich nah an der Dünenkette dran.

Schöner Stellplatz, prima aufgebaut, aber …

Dann dämmerte es uns, dass wir vielleicht schlicht auf dem falschen Platz standen, einmal falsch abgebogen! So war es auch, und leider konnten wir dort auch nicht stehen bleiben, da der Platz ab dem nächsten Tag vergeben war. Schade!!

Am nächsten Morgen zogen wir also mit Sack und Pack um. Alles aus dem Vorzelt und das Zelt selbst wurde über den Zaun gehoben, der Wagen selbst kurz angehängt und vom Rylevej in den Vibevej gezogen. Danach alles wieder aufgebaut und schwups:

neuer Blick aus dem Wohnzimmer

Die Standplätze sind größer als das letzte Mal in Sankt-Peter-Ording, wir haben außerdem einen Endplatz, der noch etwas mehr Platz bietet. Es ist noch nicht viel los, denn in Dänemark starten die Herbstferien erst in der nächsten Woche. Außer uns sind fast nur andere Deutsche hier. Das Servicebygning bietet u.a. neben ausreichend Duschkabinen (anders als in SPO muss man hier nicht anstehen, lange warten und dann eine Münze für warmes Wasser einwerfen) auch Extra-Waschräume für Babys, für Hunde und einen Fischreinigungsraum für die Angler. Und dann natürlich die Möglichkeit, abzuwaschen. Den Raum haben wir zuerst nicht gefunden, und dann entdeckten wir dies:

Waschbecken, aber auch zwei Geschirrspülmaschinen und voll ausgestattete Backöfen
großer Essraum mit 22 Plätzen
Mikrowellen, Toaster, Wasserkocher und Tresen zum Frühstücken

Und ein Fernseher ist auch noch im Raum, Grillplatz und Kinderspielplatz draußen davor.

Mit dem Platz und dem Angebot kann man es hier sehr gut aushalten, wohl auch für einen längeren Zeitraum. Es gibt sogar ein eigenes Hallenbad.