Ein Hoch auf Helida

Nun hat uns das Februar-Grau und der Corona-Blues wieder im Griff, aber für eine winzig kurze Zeit kam Helida zu unserer Rettung.

Dieses arktische Polarhoch bescherte uns zum Wochenende das allerschönste Winterwetter mit Sonne satt, dazu frostige Temperaturen, sodass der Schnee liegen blieb und Windstille, eine seltene Kombination bei uns im Norden. Wir hatten das Gefühl, trotz Lockdowns im Winterurlaub zu sein – und das ohne weit fahren zu müssen.

Nachdem wir am Sonnabend die nahen Ausläufer der Hüttener Berge zum Rodelvergnügen genutzt haben, inklusive Abstürze verursacht durch sich plötzlich auftürmende Maulwurfshügel abseits der Hauptbahn, ging es am Sonntag auf zu einer kleinen Wanderung.

Wir fuhren nach Haddeby bei Schleswig und umrundeten das Haddebyer Noor, die Tour No. 3 auf der Wanderkarte am Parkplatz an der St. Andreas-Kirche, gute sechs Kilometer.

Wir wanderten allerdings entgegengesetzt der hier angegebenen Richtung.

Es ging vorbei am zur Zeit geschlossenen Wikinger Museum Haithabu und der rekonstruierten Siedlung Haithabu. Das Noor war an dieser Stelle unter einer Eis- und Schneedecke verborgen. Das haben wir noch nie gesehen.

Blick über das Noor vom die Siedlung umgebenden Halbkreiswall

Weiter ging es auf eher ebenen Wegen über die kleine Häuseransammlung von Weddelspang in Richtung Holzbrücke, die das Haddebyer vom Selker Noor abtrennt, vorbei am Großen Sigtrygg-Stein, einer Nachbildung des Runensteins. Dort knackte das Eis unter den Füßen, als wir über den gemähten Schilfgürtel gingen.

Blick von der Brücke

Nun folgte der anstrengendere Teil entlang des Hohlwegs, auf und ab entlang der Steilküste auf der östlichen Noorseite Richtung Karberg. Der Weg war teilweise sehr vereist. Manchmal half das Geländer beim Gehen, manchmal schlitterten wir über die schräg verschneiten Treppenstufen nach unten.

Im Hintergrund der Schleswiger Dom am anderen Ufer der Schlei genau in der Bildmitte.
Dieser Anstieg zur Schutzhütte mutet fast mittelgebirgsartig an im Schnee.
Hier im Hintergrund die rekonstruierten Wikingerhäuser auf dem Gelände des alten Siedlungsgebietes …
… und das Museumsgelände unterhalb des Waldes.

An der B76 ging es zurück am Schleiufer entlang zum Ausgangspunkt.

Die Gaststätte Odin‘s hatte natürlich aufgrund des Lockdowns geschlossen. Im Pop-up-Hofladen konnten wir aber trotzdem eine kleine wohlschmeckende Wegzehrung kaufen. Sehr zu empfehlen.

Unsere Strecke: P – 2 – 4 – 7 – 8 – 9 – 10 – P