Caribbean Cruise, day 4, at sea, Mr and Mrs Grumpy (April 2023)

Endlich schaukelt es nicht mehr so sehr. Das Frühstück im Restaurant schmeckt nun auch wieder ohne vorherige Einnahme der Sea-Sick-Tablette. Dafür scheint entweder das Geschaukel oder die Aussicht auf noch einen weiteren Tag auf See einigen Leuten so gehörig auf den Magen zu schlagen, das nimmt im weiteren Verlauf skurrile Ausmaße an.

Immer zum Abendessen treffen wir wieder auf Mike und Summer sowie auf Hannah und Thomas. Die ersten Abende haben wir uns trotz der großen Altersunterschiede immer ganz angeregt unterhalten. Mike ist Mitte 70 und auf einer Farm aufgewachsen. Daher weiß er alles über Pflanzen und Tiere (Dieser für ihn unumstößliche Fakt wird später noch wichtig werden.). Mit 25 Jahren ist er mit der Army nach Korea gegangen, nicht ohne die Anweisung seines Vaters, auf keinen Fall dort zu heiraten. Diese Anweisung hat er dann, als einzige natürlich jemals in seinem Leben, nicht befolgt. Es dauerte nicht lang, da war er nicht nur verheiratet, sondern hatte auch einen Sohn. Sicherheitshalber ist er erst danach wieder in die Staaten zurückgekehrt und bei seinem Vater vorstellig geworden.

Der war entzückt von Enkel und Schwiegertochter, obwohl diese gut 10 Jahre älter als sein Sohn ist. Nun sind die beiden schon mehr als fünfzig Jahre verheiratet und er ist voll des Lobes, wieviel Glück er im Leben mit seiner Frau hatte. Summer spricht stets sehr, sehr leise, und ihr Englisch ist eigentlich nicht zu verstehen. So spricht Mike immer, und das meint genau das: immer, ständig, quasi ununterbrochen, sich dabei wiederholend.

Dieses Mal jedoch herrscht Mike die Kellnerin an und lässt sein bestelltes Essen zurückgehen. Die Kellnerin reagiert cool, sie informiert ihren superviser, der sich um die wütenden Gäste kümmert. Was genau das Problem sein soll, bekommt auch der nicht heraus, denn genau das Essen hatten sie bestellt. Anschließend sind beide auffallend still und schaufeln das alternative Essen mehr oder weniger in sich hinein, maulen herum und verschwinden, bevor wir mit dem Hauptgang fertig sind. Man wundert sich.

Ab dem Abend bestellen sie nur noch New York Strip Steak, denn alle anderen Gerichte mit den komischen Namen könne man nicht essen. Schließlich sei man auf einem amerikanischen Schiff. Seid zwanzig Jahren würde es kontinuierlich abwärts gehen mit den Menüs. Jedem das seine! Uns anderen gefällt die abwechslungsreiche Speisekarte sehr gut. Wir sind auch in der Lage, Begriffe wie Carpaccio, Risotto, vegan spaghetti, Flan Catalan usw. zu dekodieren. Der Oberkellner (unsere head waitress verweigert den Kontakt zu Mike) erkundigt sich während des Essens bei Mike: „How is your steak, Sir?“ und erhält die kurzangebundene Antwort: „It‘s a piece of meat.“ Allen anderen bleibt nicht nur die Luft weg, sondern fast auch der Bissen im Halse stecken ob dieser grob unhöflichen Antwort.

An den nächsten Abenden tauchen die beiden glücklicherweise nicht mehr an unserem gemeinsamen Tisch auf. Es ist auch keiner wirklich traurig darüber. Die Unterhaltungen sind gleich viel lockerer und witziger.

Und dann sind sie plötzlich wieder da, komplett ausgewechselt und wieder fröhlich. Es steht eine Flasche Wein im Weinkühler an Mikes Seite. Und er ist happy to share it mit uns anderen am Tisch. Der Wein ist gut. Bekommen hat er sie, da er (nun folgt seine Sicht der Dinge) endlich mal Tacheles mit dem Restaurantchef geredet hätte, dass die Menüauswahl so wirklich nicht gehen könne. Der Chef hätte das total eingesehen und ihm als Zeichen seines guten Willens die Flasche Wein zukommen lassen.

Wer‘s glaubt! Unsere head waitress darf ihn nun auch wieder bedienen. Sie erzählt uns später ihre Sicht: Mike hätte sich wiederholt (wie eigentlich auf jeder Kreuzfahrt) beschwert und um ihn zu beruhigen, hätte man ihm den Wein gegeben. Wie auch immer, es scheint geholfen zu haben. Die restlichen Abende sitzen Mike und Summer wieder am Tisch, haben recht gute Laune und essen nun auch andere Dinge als ausschließlich das New York Rib Steak.

Caribbean Cruise, day 6, St. Lucia 🇱🇨 (April 2023)

Hurra, heute geht es an Land! Wir sind an den „Inseln über dem Wind“ angekommen, die den nördlichen Teil der Kleinen Antillen bilden.

Für den Aufenthalt auf St. Lucia haben wir einen Ausflug gebucht, St. Lucia Wonders of Nature, unser Guide heißt Ricardo. Wir fahren mit dem Minibus, und unser Fahrer David fährt uns sicher durch die engen Straßen und Serpentinenstraßen hoch und runter quer über die Insel.

150 Jahre lang führten England und Frankreich Krieg auf und um die Insel, beide Länder waren jeweils sieben Mal siegreich. St. Lucia gehörte zuletzt lange zu den Britischen Jungferninseln, seit 1979 ist sie unabhängig, aber Mitglied im Commonwealth of Nations.

Daher ist das Staatsoberhaupt König Charles III., der durch einen Generalgouverneur vertreten wird, welcher hier hinter dem Tor residiert.

Wir starten in der Hauptstadt Castries, in der als einziger Hauptstadt der Welt zwei Nobelpreisträger geboren wurden, Arthur Lewis (1979, Wirtschaft) und Derek Walcott (1992, Literatur). Unsere Tour führt uns zunächst auf den Morne Fortune (258 Meter) zum ehemaligen Fort Charlotte, in dem das einzige College der Insel untergebracht ist (was den Guide zu dem Wortspiel ‚St. Lucia’s highest education‘ veranlasst.

Den ersten Fotostopp legen wir oberhalb der Marigot Bay ein, deren innerer Teil auch Hurricane Hole genannt wird, da hier kein Wind weht, auch nicht während eines Hurrikans. Die Franzosen versteckten sich hier erfolgreich hinter dem Sichtschutz aus Palmen vor den Engländern.

Die Insel ist aufgrund der vulkanischen Erde ein Garten Eden für Früchte, Nüsse, Gemüse, Gewürze und Kaffee und natürlich für Rum. Die Bewohner aromatisieren den Rum mit allem möglichen, an diesem Stopp kann man 40 unterschiedliche Sorten probieren, nur 1$ pro Gläschen. Wir kaufen eine Dose mit Zimtstangen.

Eines der Wahrzeichen der Insel sind die Pitons, quasi Ventile zweier schlafender Vulkane, aus denen das Material entwich, um dann diese beiden Kegel zu formen.

Das ist schon lange her, der letzte Ausbruch war im Jahr 1766. Auf dem Weg in die Vulkanumgebung hinein (UNESCO Weltnaturerbe) kommen wir durch das Fischerdorf Anse la Raye und das Künstlerdorf Canaries.

Wir lernen etwas über die Frucht der Kakaopflanze, orange, links im Bild (rechts liegen Kokosnüsse). Jede Frucht enthält 45 Kakaobohnen, die von einer weißen Schicht umhüllt sind. Diese Schicht wird abgelutscht (schmeckt ziemlich gut, wir probieren es aus), die Bohne darunter ist bitter und muss vor der Weiterverarbeitung zu Kakao erst fermentiert werden.

Wir fahren weiter in den Krater hinein, und man kann sogar durch die geschlossenen Fenster des Busses die heißen Schwefelquellen riechen. Ein Bad in ihnen soll einen gleich zehn Jahre jünger erscheinen lassen. Wie gut, dass auf dieser Tour keine Zeit für ein Ausprobieren bleibt.

Unser Ziel ist der Tet Paul Nature Trail, ein community project. Privatleute haben das Land kaufen und den Naturpfad anlegen können.

Unser Guide dort heißt Raoul, und er führt uns über Stock und Stein immer weiter hinauf, um schließlich einen 360-Grad-Blick über den Süden der Insel zu erhalten.

Hier erklärt Raoul, wie die Cassava-Wurzel, uns besser bekannt als Maniok, essbar gemacht wird. Im Rohzustand ist sie giftig. Bearbeitet stellt sie ein Grundnahrungsmittel dar.

Dies ist ein Pavillon für Hochzeiten und andere Gelegenheiten, die Pitons immer im Blick. Allerdings nicht auf diesem Foto, sie befinden sich links davon.

In der vulkanischen Erde bauen sie Gemüse an, komplett ökologisch, weder Dünger noch Pestizide werden hier benötigt.

Wenn ich groß bin, reise ich vielleicht nach Deutschland, sagt die kleine Ananasfrucht. Die erste Fabrik, denen das Eindosen von Ananas gelang, stand übrigens ins Baltimore, Maryland (Ende des 19. Jahrhunderts).

Die Frucht am Cashew-Busch (unten rechts im Bild) enthält nur zwei Cashewnüsse. Daher ist die Ernte mühsam, weil zeitintensiv.

Ein Panoramafoto der beiden Pitons, beide Gipfel liegen etwa 3 Kilometer auseinander.

Dann geht es wieder hinunter. Dieser Trail gilt bei den Amerikanern als strenuous, als anstrengend. Entsprechend langsam ist das Gehtempo.

Unten wieder angelangt, werden uns Kostproben des Landes gereicht, im Uhrzeigersinn Ananas, frische Kokosnuss, Zuckerrohr (muss man kauen und den Saft aussaugen, sehr lecker), Wassermelone, Guave (man ist die gesamte Frucht, sehr erfrischend) und ein Stück Kokoskuchen. Im Becher ist Saft der grünen Mango, auch sehr gut.

Dann geht es hinunter in die Bucht, ins Fischerdorf Soufrière, einstmals die Hauptstadt der Insel. Am Hummingbird Beach haben wir Zeit, um baden zu gehen. Erstaunlicherweise nutzen nur wenige diese Gelegenheit. Dabei hat das Wasser Badewannentemperatur.

Während die Amerikaner wieder nur im Wasser stehen (die wenigsten können anscheinend schwimmen), ziehen wir ein paar Bahnen quer zur Küste.

Danach geht es ohne weiteren Stopp zurück in den Nordwesten nach Castries und zu unserem Schiff zurück. Uns steht nicht der Sinn nach Duty Free Shopping, das ist überall gleich. Die Insel, ihre überbordende Vegetation und die extrem freundlichen Menschen haben einen tollen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Den wollen wir nicht durch Konsum, Konsum, Konsum überlagern lassen.

Wir gehen zurück aufs Schiff, genießen die relative Leere der Sonnendecks, machen es uns auf den Liegen gemütlich und genießen die Wärme. Wir bleiben oben und beobachten das Ablegemanöver (und den Sonnenuntergang) und sehen auch noch zwei Flugzeuge auf dem kleinen Flughafen landen. Der internationale Flughafen befindet sich im Süden der Insel, wir konnten ihn vom Nature Trail aus sehen.

Caribbean Cruise, day 3, at sea, Shop til you drop (April 2023)

Es ist ja nicht unsere erste Cruise mit Royal Caribbean. Wir haben schon eine Menge der Freizeitangebote mitgemacht, unter anderem auf der allerersten Fahrt die Champagne Art Auction, nicht einmal der Sekt schmeckte! Mit leichtem oder auch mittelschwerem Grusel gucken wir uns auch jetzt noch manchmal die ausgestellte und zu erwerbende „Kunst“ an. Jedes Mal sind wir am Ende einer Cruise wieder entsetzt, an welchen Objekten ein „sold“-Schild hängt. Wer Lust hat, der schaut mal bei Wikipedia unter ‚Thomas Kinkade‘ nach, Amerikaner lieben ihn. Der für mich schönste Satz dort im Wikipedia-Eintrag lautet: „Die Kunstkritik lehnt Kinkades Werk übereinstimmend als irrelevant ab.“

Was wir allerdings noch nie mitgemacht haben, ist eine Port & Shopping Show. Man soll dort alles wissenswerte über die Häfen erfahren, die wir anlaufen. Außer dass man Diamand-Ohrstecker gewinnen kann (haben wir natürlich nicht), erhält man auch free port maps, free VIP cards, free coupons and much more. Darüberhinaus bekommt everyone attending einen Kettenanhänger for free, dazu später mehr.

Aus reinem ethnographischen Interesse nehmen wir teil und sind erstaunt, wie viele Menschen zum angegebenen Zeitpunkt im Theater auftauchen. Die Hütte ist gut gefüllt. Die Informationen über die zollfreien Einkaufsmöglichkeiten auf den Inseln, die man während der Kreuzfahrt anlaufen wird, könnte man sich auch erlesen, man hält ja das entsprechende Papier in der Hand. Währender Show wird alles, wirklich alles mindestens dreimal wiederholt.

Ganz wichtig für amerikanische BürgerInnnen ist folgende Botschaft: Die Welt da draußen ist gefährlich, man bleibt nach dem Verlassen des Schiffs besser gleich am Hafen bei den lizensierten (duty free) Läden. Dann wird man auch nicht beschubst: Shop in the shops on the map, where you are covered by Royal Caribbean. Denn nur so bekommt man all die Ermäßigungen, die einem zustehen: We are giving you all the discounts you deserve! Und dann sollte man beim Einkauf besonders von Schmuck all die wichtigen Hinweise beachten: The mere you collect the more you save. Whenever possible, buy pairs or sets.

Und da die Schmuckgeschäfte in jedem Hafen die gleichen sind, natürlich immer mit leicht unterschiedlichem Angebot, gibt es folgende tolle Möglichkeit: Man entscheidet sich, sagen wir mal, für einen Diamantring und muss dafür 600 Dollars bezahlen (keine Angst, ist nicht so viel, denn man bekommt ja vorher noch den VIP voucher über 200 Dollars). Im nächsten Hafen findet man im Geschäft derselben Kette einen Ring, der einem noch viel besser gefällt. Der kostet nun vielleicht 800 Dollars. Kein Problem, dann gibt man den ersten Ring zurück, legt noch mal 200 Dollars auf den Tisch (die hat man ja vorher gespart, also quasi über) und schwupps, schon hat man den besseren Ring an der Hand.

Für die ganz wagemutigen wird dann noch eine Shopping Safari auf St. Maarten angeboten, für die es nur 60 Plätze gibt. Man glaubt es kaum, betreutes Einkaufen, man bleibt die ganze Zeit auf der Pier in den lizenzierten Läden. Man muss die Einkäufe nicht einmal selbst auf das Schiff zurücktragen. Das erledigt das Shopping Team Diego and Lesley-Ann für einen. Die nehmen dafür Rollkoffer mit an Land. Die Bambusmatrazen, Bambusbettbezüge, Bambuskissen und Bambushandtücher werden auch bequem in die USA verschifft. Die Gratis-Socken, die man bei einem solchen Großeinkauf erhält, trägt man dann stolz selbst zurück aufs Schiff.

Dann gibt es auf der Veranstaltung noch jede Menge Werbefilmchen der beteiligen Firmen zu sehen und natürlich eine Verlosung (raffle). Ohne das geht in Amerika nichts. Viele Preise sind es nicht, natürlich hat hier niemand etwas zu verschenken. Den glücklichen Gewinnern wird applaudiert, allerdings jedes Mal mit der etwas perfiden Ansage: Let‘s pretend to be happy for our friends! Denn eigentlich ist die Gesellschaft hier so strukturiert, dass alles nur einem selbst zusteht, und das bitte auch noch sofort. Applaudiert wird dann pro forma.

Es ist entsetzlich langweilig und langwierig, aber wir harren aus bis zum Schluss (alle Veranstaltungen an Bord dauern nur 45 Minuten). Auf dem Weg aus dem Theater geht man an Lesley-Ann vorbei, in der Hoffnung, den versprochenen Kettenanhänger zu erhalten. Doch nein, es gibt nur einen entsprechenden Gutschein, der in einem der Geschäfte an Land einzulösen ist. Kay wollte Lesley-Ann eigentlich gar keinen Gutschein geben, aber er bestand darauf.

Und ja, wir haben später versucht, die Gutscheine einzulösen. Für den ersten gab es einen grünen Anhänger aus geschliffenem Glas. Aus Jux fragte ich nach, was für ein Stein das wäre und bekam die wirklich erstaunliche Antwort: ein grüner Achat. Völliger Blödsinn! Im zweiten Laden gab es nicht einmal das geschliffene Glas, sondern wortlos nur einen versilberten (?) Anhänger, den es auch ohne die „VIP-Karte“ gegeben hätte. Solchen Verkäufern würde ich im Traum keinen Schmuck mit ‚Diamanten‘ besetzt abkaufen, aber sie machen stets ein sehr gutes Geschäft mit den Kreuzfahrtgästen.

Caribbean Cruise, day 2, at sea, Easter (April 2023)

Wir haben eine Fahrt in den Süden gebucht, und nun steht der Schiffskurs steht auf Nordost! Der Kapitän lässt das Schiff mit nur drei bis vier Knoten fahren, um nicht in ein sehr schweres Sturmtief auf dem Atlantik zu kommen, das sich bis in die Karibik erstreckt.

Mittags kommt die Durchsage, dass die Bullaugen in den Kabinen auf den Decks drei und vier sind aus Sicherheitsgründen geschlossen wurden. Die Pools sind gesperrt, Deck 10 mit dem Joggingtrack ebenfalls. Doch die für uns wirklich traurige Nachricht ist, dass der Tag auf Antigua gestrichen wird, da wir die Insel aufgrund des Ausweichmanövers nicht mehr rechtzeitig erreichen werden. So werden wir nur vier Inseln besuchen, wie schade!

Während die Sperrungen und die Kursänderung in der Durchsage eher beiläufig erwähnt werden, kommt anschließend die wirklich wichtige Nachricht des Tages: der Osterhase ist auf dem Weg ins Centrum!! Man ist nie zu alt, um ein Foto mit dem Osterhasen zu machen! Unfassbar! Und dann geht tatsächlich auch noch Oster-Kindermusik vom Band los, kurz bevor der Osterhase ankommt! Das Centrum bricht in lauten Jubel aus und Menschen allen Alters stehen Schlange für ein Foto! Unbelievable!!

Von den sehr vielen alten Menschen, die an Bord sind (an einigen Orten des Schiffes kommt man sich vor, als sei man in einem Seniorenheim zu Besuch), tragen wiederum erstaunlich viele Haarreifen mit Hasenohren in allen vorstellbaren Pastell- und Glitzerfarben – es ist schließlich Ostersonntag! Etliche Kabinentüren sind ebenfalls dekoriert.

Für Familien mit Kindern gibt es eine Oster-Schatzsuche, überall auf dem Schiff sind Ostereier versteckt. Aber man kann auch Enten finden: The ducks are on the loose. Wenn man eine findet, kann man sie entweder behalten oder an einer anderen Stelle wieder verstecken. Ich finde eine im Krankenschwester-Outfit und behalte sie als Erinnerung.

Die Schaukelbewegungen des Schiffes sind nicht ohne. Ich hole mir Tabletten, die ziemlich gut wirken, man wird nur sehr müde. Das ist nicht so schlimm, denn im Bett lässt es sich für mich am besten aushalten. Am Abend dreht der Kapitän das Schiff auf seinen eigentlichen Kurs nach Südwest und erhöht das Tempo. Es geht endlich in den Süden, und es schaukelt ordentlich.

Let’s cruise – Anreise mit Hindernissen, Teil 3: nach Baltimore, USA

Da zwischenzeitlich weitere Flieger am Flughafen angekommen sind, dauert es ein bisschen, bis die Busse kommen, die uns zum Flughafengebäude bringen sollen. Der Sturm ist trotz seiner Abschwächung noch ziemlich stark und erwischt uns auf der Treppe. Im Flughafengebäude geht es flotten Fußes Richtung Abflughalle für die Amerikaflüge, und wir stauen uns mit Hunderten anderen vor den drei Schaltern der Passkontrolle, wir verlassen ja die EU.

Weiter geht es, durch verwaiste shopping malls und an verpassten duty free Angeboten vorbei, bis zum richtigen Gate. Hier ist es noch voller, da alle Flüge versuchen, gleichzeitig zu boarden. Wir warten dann wieder auf den Bus, es ist ja immer noch windig, und wir müssen vom Rollfeld aus wieder einsteigen. Zehn Stunden nach Abflug in Berlin geht es endlich weiter, vor uns liegen gut fünf Stunden Flugzeit über den Atlantik.

Der zweite Flug verläuft unspektakulär, die Maschine holt sogar noch etwas Zeit auf. Customs and Border Control bei der Einreise in die USA geht zügig, obwohl für uns Ausländer nur ein Schalter besetzt ist, schließlich ist es fast Mitternacht hier in Baltimore. Der officer möchte nur wissen, warum wir denn überhaupt ein zehnjähriges Visum besitzen. Die Koffer sind auch da, und der Hotel-Shuttlebus kann noch angefordert werden (er macht von Mitternacht bis vier Uhr morgens eine Pause).

Im Hotel Country Inns & Suites by Radisson bekommen wir ein riesiges Zimmer (eigentlich für vier Erwachsene gedacht) mit großem Bad. Kaffee, Tee und gratis wifi gibt es dort auch, wir versuchen uns, ein wenig von den Strapazen zu entspannen. Gegen ein Uhr Ortszeit geht es nach 24 Stunden auf den Beinen zu Bett, todmüde, denn im Flieger konnten wir nicht schlafen, zu eng.

Morgens gibt es in dem Hotel Frühstück mit allem, was die Einheimischen so mögen, inklusive jeder Menge Plastikmüll am Ende. Wir essen bacon and eggs, oatmeal und waffles, yoghurt und bagels. Und alles, wirklich alles ist in Plastik verpackt, sogar die Bagels einzeln in Tütchen. Getoastet sind sie mit cream cheese sehr lecker. Becher, Teller und Besteck sind natürlich auch aus Plastik.

Alles wie gewohnt in den Staaten, aber so werden wir die Welt nicht mehr retten können vor der endgültigen Klimakatastrophe. Wir blenden das mal kurz aus, denn wir sind inzwischen wirklich sehr, sehr hungrig. Die letzte Mahlzeit war das Frühstück in Berlin vor mehr als 30 Stunden.

Der Concierge der Tagesschicht ist außerordentlich hilfsbereit bei Problemen mit der ATM (kommt für uns kein Geld raus – no credit? – No, Anwendungsfehler!) und der eventuellen Bereitstellung des Telefons, weil unser deutscher Anbieter ein bisschen zickt im nichteuropäischen Ausland. Er wird noch freundlicher, als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen. Er war vor 20 Jahren längere Zeit im Kölner Raum und liebte es dort. Wir benötigen ein Taxi zum Cruise Terminal (nur 15 Minuten entfernt, natürlich nur mit dem Auto erreichbar), und Taxen gibt es in unmittelbarer Hotel nicht mehr, seitdem der Markt von Uber quasi übernommen und plattgemacht wurde. So kommt er auf die Idee, dass der Hotelshuttle uns zum nächsten Bahnhof fahren könnte, da dort immer Taxen warten würden.

Gesagt, getan! Auch der Shuttlefahrer freut sich über deutsche Gäste, da die immer so fantastisch Englisch sprechen können. Er lässt es sich am Bahnhof nicht nehmen, den Taxifahrer über unser Ziel zu informieren, bevor wir aus seinem Bus aussteigen dürfen. Der Taxifahrer wiederum ist begeistert über deutsche Ingenieurskunst und träumt von einem Mercedes 600 SLE aus den Jahren vor der Jahrtausendwende. Ohne einen zu besitzen, könne er nicht in Rente und dann zurück nach Ghana gehen. Auch der Shuttlebus-Fahrer, der sein gesamtes Arbeitsleben in den USA verbracht hat, zieht mit Eintritt in die Rente zurück nach Jamaika. Beide erzählen unabhängig voneinander, dass Schwarze es in den USA nicht gut hätten (und dabei befinden wir uns gerade in Maryland und nicht in den Südstaaten). Traurig.

Caribbean Cruise, day 1, Baltimore (April 2023)

Wir erreichen Maryland Cruise Terminal weit vor der gebuchten Ankunftszeit (14 Uhr), geben die Koffer ab und brauchen nun wirklich einen funktionierenden Geldautomaten, denn der Taxifahrer bekam unser letztes Bargeld. Im Terminal selbst gibt es keine ATM, so die Auskunft der freundlichen Einweiser.

Wahrscheinlich aber wohl dort hinten und zeigen in Richtung Interstate, auf der anderen Seite der I 95, die die Stadt durchteilt. Auf der sind wir im letzten Jahr nachts durch Baltimore gefahren. Nun sollen wir einfach den anderen Leuten folgen, Mitgliedern der Crew, die wüssten den Weg.

Niemand sonst geht hier zu Fuß, wir flitzen also hinterher, damit wir die Menschen nicht aus dem Blick verlieren. Es geht unter der Autobahnbrücke hindurch, gleich darauf eine kleine Treppe hoch und schon ist eine Bank zu sehen. Leider hat sie neue Öffnungszeiten, heute geschlossen. Nicht nur wir sind konsterniert, auch die Frau, die gerade aus ihrem Auto steigt. Sie bestätigt, dass die Bank sonst immer geöffnet hatte.

Gegenüber gibt es einen Harris Teeter food store, kennen wir noch nicht, aber in solchen Geschäften steht immer eine ATM, so auch hier. Wir nutzen die Gelegenheit, uns noch mit Wasser einzudecken, bevor es zum Schiff zurück geht. Wir nehmen dasselbe Tor wie kurz zuvor, doch nun steht dort jemand, der unseren Ausweis sehen möchte. Diesen Weg benutzen eben nur Crewmitglieder, aber er ist dann ganz zufrieden mit unseren Personalausweisen.

Wir sind immer noch viel zu früh zum Einchecken da, beschließen jedoch, es wie die Amerikaner zu tun: Anweisung ignorieren und einfach machen. Und – es klappt! Es ist wenig los, alle sind noch entspannt und wir sind fix wie nix an Bord – schön, wieder hier zu sein.

Die Enchantment of the Seas ist eine Klasse kleiner als das Schiff unserer letzten Cruise und auch schön älter, aber immer noch gut in Schuss. Das Schiff wurde auf der Kværner Masa Werft in Helsinki gebaut und 1997 in den Dienst gestellt. Sie war ursprünglich kürzer. 2005 wurde sie aufgeschnitten und in der Mitte um ein 22 Meter langes Segment erweitert. Dadurch gehört sie der Vision-Klasse an (Infos, die man so nebenbei erzählt bekommt).

Unsere Kabine ist noch nicht bezugsfertig, aber im Windjammer-Restaurant gibt es Lunch, sehr gut, auch gleich mit der ersten Bekanntschaft, Roger and his wife Ada (from Cuba). Das ist das, was wir an den amerikanischen Schiffen lieben. Man kommt sofort in Kontakt mit anderen Menschen. Anschließend erkunden wir das Schiff, machen die ersten, für Amerikaner sehr wichtigen, Aktionen mit (Collect your free charm/ drink/…! Take part in our free raffle! Guess the prize of the …!), gehen draußen spazieren, essen Eis, trinken Kaffee. Um 14 Uhr sind die Kabinen fertig, unsere 2508 ganz vorne ist klein, wirkt gleich i irgendwie vertraut, die Koffer kommen später. Nach dem Auspacken geht es unter die Dusche und dann auch schon zum Abendessen, second seating um 19:45 Uhr. Wir schaffen es so gerade und haben damit auch schon die erste Show verpasst, egal!

Beim Essen haben wir einen Zehner-Tisch bekommen, heute Abend nur zur Hälfte besetzt. Wir lernen Mike und Summer (aus Südkorea) im Alter unserer Eltern und Thomas und Hanna, die unsere Kinder sein könnten, kennen, ein richtiger Mehrgenerationentisch. Dann gibt es ein leckeres Drei-Gänge-Menü, aber keinen Kaffee hinterher wie auf der Jewel. Es ist schon einiges anders hier, aber das meiste ist beruhigend gleich. Wir fühlen uns sofort wohl und wie zuhause (als wenn unser Sabbatjahr gar nicht zuende wäre).

Das Schiff muss nach dem Ablegen unter der Francis Scott Key Bridge hindurchfahren. Wie immer sorgt dies für Fotoalarm und vielen Oohs und Aahs, wenn das Schiff dann doch tatsächlich hindurch passt.

Dann geht es in die Chesapeake Bay, bis wir später in der Nacht den Atlantik erreichen. Vorher schon, auf der Höhe von Annapolis, der Hauptstadt des Staates Maryland, fahren wir noch unter einer sehr langen Brücke hindurch, die sich dann als zwei Brücken entpuppt, für jede Fahrtrichtung eine eigene Brücke.

Let’s cruise – Anreise mit Hindernissen, Teil 2: nach Reykjavik, Island

Das bisherige Reiseabenteuer wird nun wirklich ungeahnt abenteuerlich, doch dazu später mehr. Zuerst lässt sich alles gut an. Die Nacht im Hotel war ruhig, das Frühstück am nächsten Morgen und sehr gut und reichhaltig. Das erwarte ich auch für den Preis von 20€ pro Person. Auch am nächsten Morgen ist es uns nicht möglich, das zusätzliche Aufgabegepäck zu buchen. Wir sind rechtzeitig wieder zurück am Flughafen und reihen uns am Check-in-Schalter in die Schlange ein. Das gestaltet sich recht kurzweilig und zu Beginn auch erfreulich (naja, am Ende dann auch), wir treffen Bekannte (wie eigentlich in jedem Flughafen) und tauschen Neuigkeiten aus. Dann geht es am Schalter weiter. Der junge Mann hat die Ruhe weg und spricht ein vorzügliches Englisch. Das hören wir, als er die Fluggesellschaft auf Island telefonisch um Rat bitten muss, da es auch ihm nicht möglich ist, uns einzuchecken. Das Problem ist dann bald tatsächlich behoben, die Bordkarten können ausgedruckt werden. Das aufzugebende Gepäck allerdings würde nun am Schalter nicht mehr 156€, sondern 240€ kosten, ein sehr stolzer Preis. Das findet auch der junge Mann, sagt uns, dass wir es noch einmal im Internet versuchen sollten, nun wäre das Eincheckproblem ja gelöst. Er würde sowieso für ein Weilchen verschwinden. Das machen wir, aber beide Kreditkarten mit dem neuen Sicherheitssystem sind mit der isländischen Software einfach nicht kompatibel. Schließlich klappt es mit der dritten Karte, die noch mit der eigentlich veralteten Sicherheitsabfrage funktioniert. Die Erleichterung ist groß, dann taucht auch der junge Mann wieder auf, die Koffer können mit und werden durchgecheckt bis Baltimore.

Die Sicherheitskontrolle geht auch zügig, das Personal ist sehr freundlich. Letztendlich ist seit Ankunft am Terminal gerade mal eine Stunde vergangen. Kleine Spur von chaotischen Zuständen am oft als Pannenflughafen geschimpften BER. Das wifi funktioniert stabil, wir buchen unsere Koffer schon mal für den Rückflug und können nun sorgenloser auf den Urlaub blicken. Das Boarding in den Airbus A320 neo verzögert sich dann, da das Transportband für die Koffer nicht mehr laufen möchte. Maintenance bekommt das Problem in den Griff, und der Flieger hebt 15 Minuten später ab als geplant.

Plays cabin crew ist modisch jung gekleidet in grauen Sweatshirts, weißen T-Shirts (die Männer) bzw. roten bodenlangen Daunenjacken und roten Kleidern (die Frauen). Snacks und Getränke gibt es während des Fluges nach Reykjavik nur gegen Bezahlung mit Kreditkarte. Viele haben sich Wasser (wir auch, wir haben unsere Wasserflaschen wieder gefüllt) und Porridge oder Brötchen (das dann doch nicht) für den gut dreistündigen Flug im Flughafen besorgt. Die Airline schafft es tatsächlich, die Verspätung beim Abflug nicht nur wieder aufzuholen, sondern kommt auch zehn Minuten vor der Ankunftszeit in Keflavik auf Island an. Die Landung ist wegen der starken Seitenwinde sehr holprig. Und dann beginnt das nordländische Abenteuer: wegen der starken Winde (bis zu 125 Stundenkilometer schnell) kann auf unserer Seite die Außentür der Kabine nicht geöffnet werden, auf der anderen Seite kann der „Rüssel“ mit der Gangway nicht ausgefahren werden.

Wir bleiben sitzen und schaukeln im Wind, als wenn wir uns auf einer Nussschale im Ozean befinden würden. Es wird einem fast ein bisschen seekrank. Nach einiger Zeit des Wartens darf uns die cabin crew aufgrund unserer „shitty situation“ (O-Ton der Stewardess) ein nicht-alkoholisches Getränk und einen Snack ausgeben. Zwischenzeitlich trudeln Mails ein, dass unser Anschlussflug sich auch verzögert. Kein Wunder, er steht ja neben uns und ist in derselben Lage, nur dass dort die Passagiere noch nicht drin sitzen.

Nach geschlagenen viereinhalb Stunden legt der Sturm eine Verschnaufpause ein, und wir können endlich über eine Treppe „an Land“, obwohl wir dort ja schon die ganze Zeit stehen. Wie geht es wohl weiter?

Let’s cruise – Anreise mit Hindernissen, Teil 1: nach Berlin

Nach unserer letzten Autotour durch die USA hatten wir komplett die Lust verloren, irgendwelche Reisen anzutreten und sind lieber zuhause geblieben. Doch nun, nach einem guten halben Jahr, packt uns wieder die Reiselust. Das Wetter in Norddeutschland tat das Übrige dazu, irgendwann kann man Kälte und Schmuddel-Regenwetter nur noch schlecht vertragen. Da wir nicht mehr im Sabbatjahr (und auch noch lange nicht im Ruhestand) sind, mussten wir mit dem Reiseantritt warten, bis die Osterferien beginnen.

Nun ist eine Kreuzfahrt in die Karibik unser Ziel. Die Karibik ist weit weg (und wir haben nicht viel Zeit), und so reisen wir per Bahn und Flugzeug an. Wir probieren diesmal die isländische Billigfluglinie Play aus (ja, wir bleiben abenteuerlustig). Leider fliegt sie erst vom Mai an auch von Hamburg aus. So starten wir ab Berlin, und dort soll es mit der Bahn hingehen. Davor steht das Kofferpacken an, also die Koffer vom Dachboden geholt und los. Wieviel sind eigentlich 11 kg? Das ist die Maximalmenge (Billigflug), steht auf der ausgedruckten Buchungsbestätigung. (Später stellt sich heraus, dass ein zweiter Blick in das Internetportal sich auf jeden Fall gelohnt hätte, doch dazu kommen wir noch.) Kein Problem, wir fahren ja in die Wärme. Dachten wir, und mit Sport- und Strandsachen und angemessener Abendgarderobe wurden die beiden Koffer auch nur halb voll. Die Waage belehrte uns dann eines besseren, vier Kilo zuviel, in beiden Koffern. Also alles wieder ausgepackt, ab mit den amerikanischen oversized Koffern wieder auf den Dachboden und die großen deutschen (eine Nummer kleiner) heruntergeholt. Dann durch alles mit kritischem Blick durchgehen, neu packen und wiegen, Bingo! Passt!

Das nächste Abenteuer ist die Reise mit der Deutschen Bahn (wie immer, immerhin wird über Ostern nicht gestreikt): der RegionalExpress nach Hamburg ist leicht verspätet und ein ticket- und auch sonst manierenloser Mensch muss zwischendurch zwangsaussteigen. In Hamburg erreichen wir den ICE problemlos, da wir bereits vor dem Hauptbahnhof in ihn umsteigen können. Im Ruhebereich der ersten Klasse ist es sehr entspannt; alle, Kinder wie Erwachsene, sind mit Kopfhörern an ihre digitalen Endgeräte angestöpselt oder lesen ein Buch. Die Verspätung beträgt nur noch drei Minuten, als wir in Berlin Hauptbahnhof einlaufen, und der Schaffner versichert uns, dass der Anschlusszug warten würde. Leider kommt diese Information nicht beim Anschlusszug an, und ein ICE ist sehr lang, wir waren im letzten Waggon. Als dann auch der Mann vor uns, kräftig gebaut, mittleres Alter, nur eine Laptoptasche in der Hand, anfing, den Bahnsteig entlang zu laufen, rennen wir mit unseren drei Rollkoffern doch hinterher und springen kurz vor Türschließung in den IC nach Chemnitz, den wir bald darauf am Berlin Brandenburger Flughafen wieder verlassen.

Der BER, der skandalumwitterte Hauptstadtflughafen, wo nichts funktioniert, präsentiert sich erst einmal groß, leer und mit zwei Terminals. Wir wollen unsere Koffer am Abend vorher einchecken. Als wir am Terminal 1 keine Spur unserer Fluglinie erblicken können, laufen wir die 400 Meter zum Terminal 2. Da starten die Billigflieger, aber eben nicht alle. Also zurück zu Terminal 1. Auf dem Weg dahin googeln wir mal, wo sich denn unser Hotel am Flughafen befindet. Tja, 10 Minuten entfernt, aber mit dem Auto. Die Koffer werden wir bei Play auch nicht vorher los.

Also zum Taxi, kostet 23€, obwohl der Flughafen aufgrund seiner enormen Platzausdehnung während der Fahrt in jeder Kurve in Sichtweite bleibt. Das Intercity Hotel bietet uns für den nächsten Morgen einen Shuttle für 10€ pro Person für die Fahrt zurück zum Flughafen an. Außerdem hat es freies WLAN für die Gäste, prima zum online Einchecken. Das funktioniert dann bei Play nicht gut. Zuerst ist der Server überlastet, dann dauert es, bis wir herausfinden, dass die optionale (!) Angabe des Visums für uns verpflichtend ist. Dann der nächste Schock: wir haben gar keine Koffer zum Aufgeben im Vorwege gebucht, kostet nun noch einmal 156€ mehr. Da hätten wir doch mal besser aufmerksam gelesen beim Buchen. Und wir hätten nun auch 20 Kilo pro Koffer haben dürfen. Wie ärgerlich, den Aufwand mit dem Kofferumpacken am Vorabend hätten wir uns sparen können. Leider klappt der Bezahlvorgang wiederholt nicht, weder mit der einen Kreditkarte noch mit der anderen. Auch das ist dann wieder sehr ärgerlich.

Extrem genervt gehen wir Essen, und dann ins Bett. Es hat schon seine Tücken, sich für das günstigste Angebot zu entscheiden. Eigentlich ist jetzt schon klar: nie wieder Billigflieger, keinen, wie nett sie auch daherkommen. Und dabei hat Play den niedlichen Papageientaucher als Maskottchen! Man muss aber auch ehrlich sagen: vieles hätten wir uns ersparen können, wenn wir die zugänglichen Informationen auch mal ordentlich gelesen hätten.