At sea, cruise days 8-10 (Anthem, Oktober 2023)

Seetage – das richtige, wenn man entspannen möchte. Noch mehr Extrastunden gibt es, da nach und nach auch noch die Uhr zurückgestellt wird. Wir verbringen den ersten Tag eher schlafend und lesend, die Landgänge waren anscheinend doch anstrengend. Breakfast, lunch and dinner dürfen natürlich nicht fehlen.

Anschließend ist showtime angesagt: der Violinist Christopher Watkins tritt mit dem Schiffsorchester auf. Die Show ist ganz gut, aber er hat ein bisschen Timingprobleme. Ein bisschen mehr üben wäre vielleicht keine schlechte Idee!

Auch am nächsten Tag schlafen und lesen wir viel. Wir sind gern in unserer Kabine. Sie ist wirklich schön und vor allem ruhig.

Falls man tatsächlich mal irgendwo ein freies Plätzchen finden, um zu lesen, dann läuft da garantiert auch immer Musik im Hintergrund, meistens auch relativ laut. Draußen rund um die Pools ist es noch lauter. Also halten wir uns lieber in der Kabine auf. Das Foto zeigt den Blick aus unserer Kabine.

Am frühen Nachmittag (vorher holen wir uns noch ein Eis und sitzen kurz auf dem Pooldeck) spielt der Geiger Chris Watkins eine Matinee unter dem Titel Brahms 2 Broadway. Er ist wirklich ein guter Unterhalter, aber das Musizieren auf seinem Instrument entspricht nicht unseren Ansprüchen. Beim ungarischen Tanz, den er von Brahms spielt, setzt er willkürlich Pausen und lässt die schnellen Läufe einfach weg. Broadway- und Filmmelodien fallen ihm leichter, aber die Auswahl drückt bewusst auf die Tränendrüse. Für uns nicht zu ertragen, fast alle anderen im vollen Theater umjubeln ihn. Naja.

Dann ist es schon wieder Zeit, sich für das Abendessen umzuziehen.

Es ist italienische Nacht, das Personal macht wieder eine Polonaise durch das Restaurant und singt anschließend O Sole mio. Der Speisesaal ist nur wenig gefüllt, viele essen in einem der kostenpflichtigen Spezialitätenrestaurants. Es ist ja so langweilig auf See!

Wir genießen unseren persönlichen Service und das fantastische Essen im Chic. Nach einer Ausruhphase auf der Kabine gehen wir in die Spätvorstellung des iMagician Jamie Allan, der Videoprojektionen und iPhones in seine Tricks einbaut. Das ist absolut faszinierend! Er gibt am nächsten Tag auch eine Matinee, zu der wir auf jeden Fall hingehen werden.

Am dritten aufeinanderfolgenden Seetag werden wir von der Durchsage „Alpha, Alpha, Alpha“ (schwerer medizinischer Notfall) geweckt, schlafen aber wieder ein. Als wir dann richtig wach, geduscht und munter sind, ist es schon zu spät zum Frühstück. Wir warten den Beginn der lunchtime um 11:30 Uhr im Windjammer ab.

So richtig schließen sie aber nicht zwischen Frühstück und Lunch, also essen wir doch schon etwas früher als geplant, so eine Mischung aus den leckeren Frühstückssachen und dann viel unterschiedliches seafood, sehr köstlich. Die Meeresfrüchte liegen in Schalen aus gefrorenem Wasser, das mit Fruchtscheiben verziert ist.

Dort erreicht uns dann auch die Mittagsdurchsage des Kapitäns, die diesmal ernster ausfällt. Der Hurrikan Tammy ist ebenfalls Richtung Bermudas unterwegs und wird, von Westen kommend, voraussichtlich zeitgleich mit uns dort auf den Inseln ankommen. Das kann man natürlich nicht riskieren. Also werden die zwei Landtage dort ausfallen und leider auch unser gebuchter Ausflug dort zu den Stränden und das Baden im warmen Wasser. Aber verständlicherweise geht die Sicherheit vor. Es ist trotzdem sehr schade!

Nun haben wir stattdessen einen Seetag mehr, fahren jetzt nach Kanada und legen in Halifax an. Okay, da waren wir auch noch nie. Der Kurs auf der Karte weist schon nach Nordwest. St. George‘s auf Bermuda ist noch als Port of call eingezeichnet.

Nach einem kurzen Aufenthalt am Pooldeck bei 25 Grad und Sonnenschein besuchen wir die Matinee-Vorstellung des Magician Jamie im Theater. Er nutzt die Gelegenheit, um einige seiner neuesten Tricks für seine bevorstehende Amerikatour zu testen. Es ist einfach toll, bezaubernd und berührend. Beim Dinner erzählen uns unsere Tischnachbarn, dass es in Halifax und New York schneien soll! Na, das kann ja ein Spaß werden.

Dann genießen wir doch lieber noch das gute Wetter, solange es anhält. Wir gehen ins openair Kino. Auf dem Pooldeck wird der Film Ant-Man and the Wasp: Quantumania gezeigt. Wir holen uns noch Handtücher gegen den Wind und Guiness gegen den Durst und dann kann es losgehen. Pünktlich zum Filmbeginn beginnt es zu nieseln, das halten wir noch aus. Aber dann schüttet es sehr und die Windböen peitschen den Regen über das Deck. Wir verziehen uns unter ein Dach und schieben zwei Liegen direkt vor die Treppenstufen zum Pool.

Uneingeschränkter Blick und trocken von oben. Gut, dass der Film mit Untertiteln ist, bei der Entfernung und dem schlechten Ton hätten wir sonst wenig vom Film verstanden. Aber so ist es eine gute Unterhaltung, und auch ganz kuschelig mit Felljacke und unter dem Handtuch.

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