Navarre Beach, Emerald Coast, FL, day 31 (USA 2022)

Wir fahren über den Santa Rosa Sound nach Navarre Beach. Eine sehr langgezogene Düne bzw. Insel schirmt den Sund vom Golf von Mexiko ab, sie heißt Okaloosa Island.

Die beiden äußeren Zipfel sind unbebaut und gehören zum Gulf Islands National Seashore. Der mittlere Teil ist ebenfalls fast unbebaut und gehört zur Eglin Air Force Base. Links und rechts davon alles bebaut. Allein die Hotel- und Ferienhausbebauung in Navarre Beach ist fast sechs Kilometer lang.

Dann aber kommen wir im unbebauten westlichen Bereich der Insel an. Die einzige Straße darf nur langsam befahren werden. Sie schlängelt sich durch die Dünen.

Irgendwann kommt ein Parkplatz, auf dem wir das Motorhome eventuell ein bisschen verkehrswidrig parken. Das Schild am Eingang war so klein, wir konnten nur lesen, dass RVs dort nicht halten dürfen. Das Motorhome wird rückwärts eingeparkt, sodass es so weit es geht über der Düne steht. So blockieren wir niemanden.

Die Schuhe lassen wir im Auto, denn es geht direkt auf den schneeweißen Sand. Wirklich schneeweiß, es ist reiner Quarz. Unsere Füße machen beim Gehen quietschende Geräusche. Es weht eine steife Brise aus Westen. Und das Wasser ist tatsächlich grün, smaragdgrün.

Wir finden sehr hübsche, rot gemusterte Fragmente von Muschelschalen, aber leider keine komplette. Sie müssen sehr groß werden, wenn man den Fuß mit dem Bruchstück vergleicht.

Zu Beginn ihres Wachstums sind sie kleiner als die Spitze meines kleinen Fingers. Auch später bleiben sie sehr dünnschalig und leicht.

Andere Muschelschalen sind kleiner und dicker. Sie haben ein Loch, was sie theoretisch zu hübschen Kettenanhängern macht. Die Geschichte dahinter kommt einem splatter movie nahe:

Eine Wasserschnecke mit einer langen Zunge, die mit tausenden rasiermesserscharfen Häkchen bestückt ist, bohrt zunächst die Muschelschale durch. Dann steckt sie die Zunge in die geschlossene Kalkhülle hinein und bewegt sie hin und her, wie die Messer in einem Mixer. Innen ist die Muschel sehr weich; in kurzer Zeit ist der lebendige Organismus in Muschelsuppe verwandelt, die die Schnecke dann aufsaugt.

Wir gehen lange in die eine Richtung und dann lange wieder zum Auto zurück, genießen den starken Wind, die Leere und den Meeresgeruch, bevor wir zurück fahren. Auf dem Sund sehen wir noch einen kite surfer, der die starke Brise nutzt.

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