Raus aus dem Schietwetter – Rein in die Sonne (Madeira 21)

Das Wetter im Norden ist seit langer Zeit eher zum Abgewöhnen. Es wird Zeit, die Sonne mal wieder für länger als 2 Minuten pro Woche zu sehen. Wir fliegen nach Madeira, die Vorhersage spricht von 21 Grad. Das passt gut, denn wir starten bei leichtem Schneeregen und 2 Grad (immerhin im Plusbereich).

Hamburg Airport, morgens halb neun

Madeira liegt ziemlich weit im Atlantik, mit dem Schiff würde es zu lange dauern, um dorthin zu kommen. Also fliegen wir, das erste Mal seit langem. Es ist gewöhnungsbedürftig und auch umständlich geworden. Vor dem Abflug online einchecken, dabei die Impfnachweis hochladen (klappt erst beim soundsovielten Mal), trotzdem gibt uns das System keine elektronische Bordkarte. Also anstellen am Drop-off-Schalter, obwohl wir nur Handgepäck haben. Das tun alle anderen auch, da scheint der Fehler im System zu liegen. Eine lange Schlange im Flughafen ist die Folge, wobei die einen herumstressen, weil es ihnen nicht schnell genug geht, anderen ist der Abstand in der Schlange zu knapp (alle tragen Masken).

Die Sicherheitskontrolle ist dagegen inzwischen gut eingeübt bei allen Beteiligten. Es geht schnell. Die nächsten Schlangen bilden sich am Café bei den Gates. Da es auf dem Flug weder Getränke noch Essen inklusive gibt (alle Einzelleistungen, die in die Nähe von etwas Komfort rücken, müssen im Vorwege dazu gebucht werden), wollen sich viele noch mit dem Gewünschten eindecken (ja, man darf das alles mit an Bord nehmen).

Und überall muss natürlich eine Maske getragen werden (ist sowieso eine gute Idee, da fast alle irgendwie husten, schniefen oder röcheln, ist halt auch noch Grippezeit). Da wir schon mit dem Flughafenbus (Maskenpflicht) von Kiel aus angereist sind, atmen wir bereits 3,5 Stunden da durch, bevor wir überhaupt in den Flieger einsteigen. Der ist gut gebucht, aber nicht alle Plätze sind belegt. Nette Idee, um etwas mehr Geld zu generieren: Man kann auch einen freien Sitz neben sich buchen, wird als mehr Komfort verkauft. Wir sitzen also in einer Dreierreihe und haben völlig vergessen, wie eng die Sitzreihen inzwischen gesteckt sind. Kräftiger gebaute Menschen sollten sich schon aus diesen Gründen für die Business Class entscheiden. Dort ist auch der Alkohol und das warme Essen inklusive. Und es gibt ein kleines Kissen mit Weihnachtsmotiv für das Nickerchen. Das ist auch nötig. Unser Wecker z.B. klingelte heute bereits um 3:30 Uhr (man ist erstaunt, wer außer den Zeitungsausträgern so früh schon unterwegs ist). Ganz ohne Aufpreis gibt es für alle eine weihnachtlich bedruckte Spucktüte.

Madeira Airport, kurz nach zwölf Uhr, local time

Weitere vier Stunden mit Maske, dafür aber in voller Sonne (über die Außentemperaturen wollen wir lieber nicht spekulieren, die Scheiben sind vereist), weil über den Wolken, landen wir in Funchal. Der Aeroporto da Madeira, Christian Ronaldo empfängt uns mit warmem Sprühregen und einer Vielzahl von freundlichen, willkommen heißenden und hilfsbereiten jungen Menschen. Zuerst wird kontrolliert, ob wir für den grünen COVID-Status schon einen Code auf‘s Mobiltelefon bekommen haben (nein, noch kein Service, macht aber nichts, nach Nennung der Telefonnummer können wir ein Foto vom QR-Code machen). Dann werden uns lokale Bananen („Nehmen Sie ruhig noch ein paar mehr, es sind die besten der Welt.“ – Das stimmt tatsächlich, so leckere Bananen haben wir noch nie gegessen.) angeboten.

Mit einem Mund-Nasenschutz in Landesfarben geht es zur Kontrolle des QR-Codes (Check, sie haben nur Schwierigkeiten mit Kays Vornamen, im Englischen ist er weiblichen Personen vorbehalten), bevor uns dann viele Mietwagenfahrer erwarten.

Während wir noch warten, dass unser Fahrer ankommt, hatte die Passagierin eines Wagens, dessen Fahrer zu unserer gebuchten Firma gehört, ihn versetzt. Kurzerhand fährt er uns nach telefonischer Rücksprache zum Hotel. Im rasantem Tempo geht es abwechselnd über Brücken auf Stelzen über wirklich tiefe Schluchten oder mitten durch den Berg durch Tunnel.

In Câmara de Lobos schlängeln wir uns bis auf Meereshöhe hinab und sitzen kurz darauf in strahlendem Sonnenschein vor unserem Hotel direkt am Hafen. Viele Stunden Stress tauschen wir im Handumdrehen ein in ein perfektes Urlaubsgefühl!

Câmara de Lobos, mittags

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