Radtour rund um den Wittensee

Unser Ausflug führt uns mitten hinein in den Naturpark Hüttener Berge, dem flächenmäßig kleinsten Naturpark in Schleswig-Holstein. Wir wollen den Wittensee umrunden, eine Strecke von ca. 23 km.

Der See ist ein sogenannter Zungenbeckensee. Während der letzen Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit, schob der Gletscher sich Richtung Westen und türmte dabei links und rechts die Endmoränen auf, die heute die Hüttener und Duvenstedter Berge sind. Die Gletscherzunge schürfte das Becken des Sees aus, blieb liegen und taute so langsam vor sich hin. Das ist bereits ca. 20.000 Jahre her. Heute liegt der bis zu 20 Meter tiefe See friedlich in der Sonne.

Die Radtour, man kann die Strecke auch wandern, kann man von jedem Dorf aus beginnen. Überall gibt es Park- und Einkehrmöglichkeiten. Wir beginnen in Haby. Aus dem Dorf hinaus führt der Weg über Wirtschaftswege an Knicks vorbei Richtung Schlauckweg außerhalb von Groß Wittensee. Hier wurden schon seit den 1950er Jahren im Bruchwald des Ufers Gartenlauben errichtet, die dann im Laufe der Jahre zu meist illegal errichteten Wochenendhäusern mutierten. Versuche der nachträglichen Legalisierung oder auch der Abriss scheiterten stets. Vor fast 15 Jahren wurden die Grundstücke dann nach und nach aus dem Naturschutz entlassen, ein Bebauungsplan erstellt und die Modernisierung der alten Häuser konnte legal in Angriff genommen werden. Viele Hamburger hat dies erfreut.

Campingplatz Groß Wittensee, besser nicht buchen, sieht nicht so toll aus. Blick Richtung Süden, die hinteren Windräder stehen schon südlich des Nord-Ostsee-Kanals.

In den Dörfern Groß und Klein Wittensee ist das Seeufer bebaut. Ab und zu blitzt das Wasser zwischen den Häusern und Bauernhöfen hervor. Wir fahren an der ehemaligen B203 weiter.

Der Baum links im Bild ist kein Baum, sondern eine kleine Gruppe von Weißdorn-Büschen.

Am Rand von Klein Wittensee entstand in den 1930er Jahren ein Wasserflugplatz der Luftwaffe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als Mobilmachungsstützpunkt der Bundeswehr genutzt, der 2005 aufgelöst wurde. Ab 2010 entstanden nun Wohn- und Ferienhäuser.

Ferienhäuser direkt am See
Jetzt gibt es hier auch eine neue Badestelle. Blick Richtung Bünsdorf.

Wir kehren nicht zur Teerstraße zurück, sondern probieren den neuen Wanderweg direkt am See aus. Ja, er stellt sich als fahrradtauglich heraus und endet an der nächsten Badestelle, in Sande, einem Ortsteil von Holzbunge. Auch hier wird heute nicht gebadet, nur ein paar Windsurfer sind zu sehen.

Ein kurzer steiler Anstieg noch (die Endmoräne der Eiszeit lässt grüßen), vorbei am Fischermeister Bening (sehr leckere Fischbrötchen am Wagen in Holzbunge) und schon biegen wir ab auf die Kreisstraße und düsen bergab Richtung Bünsdorf. Die Badestelle im Dorf ist heute stark frequentiert, aber wir machen noch keine Pause. Die Straße ‚An‘t Över‘ führt direkt am Seeufer entlang.

Blick zurück Richtung Klein Wittensee.

So ganz umrunden kann man den Wittensee nicht. Am Ende sind Felder und die Habyer Au im Weg. Wir biegen ab Richtung Süden und bekommen noch einmal die Ausläufer der Endmoräne zu spüren. Die Ausblicke sind phänomenal:

Wir überqueren die Landesstraße zwischen Gettorf und Rendsburg, durchfahren einen Redder und finden uns an der Nordseite des Nord-Ostsee-Kanals wieder.

Nur noch eine kurze Fahrt entlang des Wirtschaftsweges und schon sind wir in Sehestedt am Imbiss mit der tollen Aussicht auf die vorbeifahrenden Schiffe. Manchmal ziehen sogar Hochhäuser an einem vorbei.

(Diese Aufnahme ist eine Woche vor dieser Radtour entstanden.)
Hier gibt es die besten Pommes in der Gegend.

Nach der wohlverdienten Pause sagt uns ein Blick zum Himmel, dass wir uns zügig auf den Heimweg machen sollten, bevor uns das Wetter einholt. Am Ende haben wir die Wettfahrt gewonnen:

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