Goethe geht immer

Wer demnächst nach Bonn fährt, kann sich in der Bundeskunsthalle die Ausstellungen „Goethe. Die Verwandlung der Welt“ und „Goethes Gärten“ ansehen. Goethe, der bedeutendste deutschsprachige Dichter, lebte so lange (von 1749 bis 1832) und war so interessiert in vielen Bereichen, dass sein Wirken bis in die heutige Zeit Einfluss auf die unterschiedlichen Bereiche Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie, aber auch Theater, Film und Musik nimmt.

sieht alt aus, ist es aber gar nicht: Georgi Takev Goethe in der römischen Campagna 1996
kennt man irgendwie immer, ist natürlich: Andy Warhol Goethe 1982
ist schon ziemlich alt, ging und geht aber immer: Goethen’s Fäuste, alle entstanden zwischen 1772 und 1832

Diese erste große Goethe-Ausstellung seit 25 Jahren ist groß angelegt, zu groß für uns (wir hatten uns schon ausführlich mit Michael Jackson auseinandergesetzt, der uns zeitlich doch näher steht). Einige Bilder, z.B. von Caspar David Friedrich, William Turner, Piet Mondrian, Paul Klee und Johannes Itten, Cy Twombly und Andy Warhol schauen wir uns ausführlicher an, auch einige Filmausschnitte aus „Die Leiden des jungen Werther“ (wobei die Defa-Version aus den 1970ern inzwischen furchtbar altertümlich wirkt) und die Plakate der vielfältigen Faust-Aufführungen. Es hätte noch so viel mehr zu sehen gegeben, aber die Luft war sozusagen raus. Auf dem Dach des Museums waren in der Ausstellung „Goethes Gärten“ die zentralen Motive aus seinen beiden Gärten in Weimar zu sehen. Ganz hübsch, gute Luft, aber für uns, die wir die englischen Gärten und Parks lieben, ziemlich nichtssagend.

Die beiden fanden die Anlage wirklich gut und besprechenswert.
Wir sind lieber Kaffee trinken gegangen. Geregnet hat es übrigens nicht.

So richtig cool allerdings ist die Rutsche, die an der Eingangsfassade des Museums das Dach und den Vorplatz verbindet. Eine bespielbare Skulptur des Künstlers Carsten Höller, die für mehrere Jahre installiert bleibt. Man rutscht auf einem Stück Sackleinen, das am Ende eine Tasche für die Füße und einen Festhaltegriff für die Hände hat. Und man kommt mächtig in Fahrt! Man liegt permanent steil in der Kurve und hat keine Muse, durch das Plexiglas nach draußen zu schauen. Das macht richtig Spaß! Wenn die Treppe, im Bild rechts zu sehen, nicht so lang wäre, würde es gleich noch einmal hinunter gehen.

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